Die DRS Investmentphilosophie

DRS Investment werden regelmäßig Transaktionen vorgestellt – interessante, und weniger interessante. Was für uns „interessant“ oder „uninteressant“ ist, ist für M&A-Berater und Verkäufer vorab nicht immer eindeutig zu beurteilen. Die Bewertung durch DRS sagt ja auch wenig darüber aus, ob ein Unternehmen per se interessant oder uninteressant ist, vielmehr geht es um die Frage, ob DRS zu einem Unternehmen passt und umgekehrt. Der folgende Blogpost geht der Frage nach für DRS „interessanten“ Investments nach.

Bei DRS Investment haben wir klare Investitionskriterien definiert, die einer gewissen Logik folgen. Zunächst sind wir der Meinung, dass DRS nur dann Gesellschafter bei einem Unternehmen werden sollte, wenn DRS als aktiver Gesellschafter auch einen echten Mehrwert leisten kann. Hierbei geht es um den „Fit“ zwischen den anstehenden Entwicklungen in einem Unternehmen und den Fähigkeiten von DRS.

DRS ist ein aktiver Gesellschafter, der über ein sehr heterogenes Team unterschiedlichste Fähigkeiten unter einem Dach vereint. Bildlich gesprochen verstehen wir uns als Sportdirektor und Trainer, die vom Spielfeldrand am Unternehmen bzw. mit der Mannschaft arbeiten. Nur in Ausnahmefällen greifen wir als Spieler ein und unternehmen persönlich die Führung eines Unternehmens. Dies in aller Regel nur auf Zeit. In unserer Rolle als Sportdirektor und Trainer kommt uns zugute, dass wir Unternehmen über Jahre beraten, selbst gegründet und aufgebaut oder als Geschäftsführer geführt haben. Wir waren selbst mit der Umsetzung von Projekten und dem meistern von nicht immer einfachen Herausforderungen konfrontiert. Bei DRS arbeiten erfahrene Experten mit einem großen Netzwerk an Managern und Beiräten.

Besondere Erfahrung bringt DRS in der Führung und Entwicklung von kleinen bis mittelgroßen Unternehmen mit sich. Konkret besteht die Erfahrung in der Organisationsentwicklung (z.B. Einstellung und Entwicklung von Managementteams, Koordination der Gründer- und Geschäftsführungsnachfolge), im Vertrieb (z.B. Aufbau von Vertriebsteams, Partnermanagement, Incentivierung, Internationalisierung), im Marketing (insbesondere alle Facetten des Online-Marketings, aber auch Preissetzung und Preiserhöhungen), in der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen (z.B. Transformation zu SaaS-Modellen), in der Straffung von Prozessen, aber auch im Einsatz neuer Technologien (z.B. Docker, Machine Learning) oder der Begleitung von Software Neuentwicklungen (z.B. Architektur, etc.).

Zur DRS passen Unternehmen, welche sich „auf das nächste Level“ entwickeln wollen und hierfür einen erfahrenen Partner suchen.

Sicherlich gibt es viele Unternehmen, auf die diese Beschreibung passt. Eine weitere Einschränkung von DRS ist der Fokus auf etablierte Unternehmen, d.h. DRS investiert weder in Start-Ups, noch stellt DRS Wachstumskapital für Unternehmen in der Verlustzone zur Verfügung. Der Grund hierfür ist, dass wir als Unternehmer signifikante Mittel unseres Privatvermögens investieren und derlei Investments für zu risikoreich halten. Da wir selbst Unternehmen gegründet haben, wissen wir, wie unplanbar die Entwicklung eines jungen Unternehmens ist und wie steinig der Weg zu einem tragfähigen Geschäftsmodell sein kann.

Unser Fokus liegt auf etablierten Unternehmen, welche bereits Ihre Marktnische erfolgreich besetzt haben und erfolgreich am Markt agieren. Die besondere Fähigkeit von DRS ist es, etablierten Unternehmen eine neue Dynamik zu verleihen, welche gegebenenfalls über die Zeit schon verlorengegangen ist. Ein wesentliches Kriterium für DRS sind stabile Kundenbeziehungen, eine über die Jahre konstant hohe Profitabilität sowie langfristig positive Cash-Flows.

DRS investiert ausschließlich in reife und ertragsstarke Unternehmen. DRS investiert nicht in Start-Ups oder verlustreiche Wachstumsunternehmen.

Häufig unklar ist die Einschränkung auf „Software“, womit wir letztlich eigene Softwareprodukte meinen. Wozu diese Einschränkung? Zunächst einmal unterscheiden wir im Bereich der IT grob a.) Softwareentwicklungshäuser mit Fokus auf Individualprogarmmierung, b.) Softwareanbieter (mit eigener Standardsoftware), c.) Value Added Reseller und d.) IT-Systemhäuser.

Der aus unserer Sicht große Unterschied zwischen Softwareanbietern (unser DRS Fokus) und den anderen IT-Firmen (hier legt DRS keinen Fokus) ist die Tatsache, dass ein Softwareanbieter im Erfolgsfall skaliert, d.h. mit zunehmenden Umsätzen nur unterproportional Kosten aufbauen muss bzw. bei Wachstum überproportional profitabel wird, während dies bei den anderen IT-Firmen in der Regel eher nicht der Fall ist. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass für das Wachstum eines Softwareanbieters das Produkt entscheidend ist (welches multipliziert werden kann), während für das Wachstum der anderen IT-Firmen in aller Regel das Personal (Anzahl Softwareentwickler, die im Auftrag für Dritte Software entwickeln bzw. Anzahl Vertriebsmitarbeiter und Berater, die Software verkaufen oder implementieren) entscheidend ist. Eine Multiplikation oder Skalierung fällt in diesen Fällen schwer.

IT-Firmen ohne eigene Standardsoftware sind zudem abhängiger von Ihrem Personal (von „Top-Beratern“ oder „Top-Verkäufern“), was unserem Sicherheitsbedürfnis zuwiderläuft. Ein weiterer Punkt ist, dass die Markteintrittsbarrieren für neue Wettbewerber bei den beschriebenen IT-Firmen geringer als bei Softwareanbietern sind und somit die Gefahr von Wettbewerb und Preiserosion höher ist.

Für außenstehende häufig verwirrend ist die Einschränkung auf „Vertikal Market Software“, was letztlich einem Softwareprodukt für eine spezielle Industrie oder Nische entspricht. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen „Horizontal Software“, welche einen oder mehrere Business-Prozesse branchenunabhängig abbildet und „Vertical Software“, welche alle Business-Prozesse einer spezifischen Branche abbildet. Beide Typen von Softwareanbietern sind für DRS prinzipiell attraktiv, jedoch unterscheiden sich die Typen in wesentlichen Bereichen. DRS hat eine generelle Präferenz für „Vertical Market Software“, wobei in Einzelfällen von uns auch in anderen Segmenten investiert wird.

Beispiele für Horizonal Software sind ERP- oder CRM-Systeme. Auch wenn das Marktpotential für derlei Software in der Regel fast unbegrenzt ist, so sehen wir genau darin ein hohes Risiko: Häufig gibt es wenige übermächtige große Wettbewerber, die den Markt konsolidieren und kleine Anbieter verdrängen. Darüber hinaus sind die Märkte auch für gut finanzierte Start-Ups attraktiv, welche den Markt mittels disruptiver Technologie „aufrollen“ möchten. Letztlich handelt es sich bei den Märkten der Horizontal Software häufig um „Winner-takes-it-all“ Märkte. Beispiele hierfür sind ERP-Systeme (SAP, Microsoft Dynamics), CRM-Systeme (Sales Force), aber auch Plattform-Märkte (Facebook) oder die Internetsuche (Google). Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel – wir schauen bei derlei Softwareanbietern also sehr genau hin!

Im Fall von Vertical Market Software sind die bedienten Nischen häufig extrem klein – und dadurch für die ganz Großen der Branche sowie Start-Ups eher unattraktiv. Beispiele sind Softwareprodukte, welche sich auf regionale Besonderheiten in Branchen konzentrieren (z.B. Personalabrechnung in der Schweiz) oder komplexe Prozesse abbilden müssen (kommunale Software, Software für Apotheken, Software für Gastronomen, etc.). In diesen Branchen ist aufgrund ihres geringen Marktvolumens häufig nur Platz für eine Handvoll Anbieter – und diese sind seit Jahren gesetzt. Der Aufwand für eine komplette Neuentwicklung, welche dem Niveau der etablierten Anbieter entspricht, wäre vor dem Hintergrund der begrenzten Erlössituation schlichtweg zu hoch. Leider ist dies auch der große Nachteil: Das Wachstum von Vertical Market Software Anbietern ist häufig begrenzt. DRS hat eine Präferenz für Vertical Market Software, doch auch hier steckt der Teufel im Detail. Folglich analysiert DRS auch hier sehr sorgfältig – geringere Wachstumschancen oder identifizierte Risiken führen dann immer mal wieder zu einer im Softwareumfeld moderaten Bewertung.

Fazit: DRS investiert in gut etablierte und profitable Softwareanbeiter mit einer Präferenz für Vertical Market Software, da diese Unternehmen eine hohe Grundstabilität aufweisen und mittels der bei DRS vorhandenen Fähigkeiten auf ein neues Level entwickelt werden können. Im Fokus steht dabei die Organisationsentwicklung, Marketing & Vertrieb sowie Technologie. Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel ;-)

 

Über DRS Investment

Die DRS Investment GmbH ist eine private Beteiligungsgesellschaft. Neben Eigenmitteln des Managements investiert DRS Kapital ausgesuchter Family Offices ausschließlich in stabile und etablierte Softwareunternehmen mit Nischenbezug („Vertical Market Software“) in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die DRS wurde 2017 von dem Unternehmer und Investor Dr. Andreas Spiegel mit Unterstützung von weiteren Investoren aus dem Private Equity-Umfeld gegründet, um Softwareunternehmen mit dem Ziel zu erwerben, diese langfristig zu führen und zu entwickeln („Buy and Hold“). Derzeit ist DRS Investment an der deutschen Ascora GmbH sowie der Schweizer XELOG AG beteiligt. DRS Investment plant den Aufbau eines großen Portfolios von kleinen bis mittelgroßen Softwareunternehmen mit einem EBIT zwischen € 0.5 Mio. und € 3.0 Mio und einer jeweiligen Unternehmensbewertung bis zu € 30.0 Mio.

Weitere Informationen unter: www.drs-investment.com